AliQualis

Was ich vom Lernen lerne

Man lernt ein Leben lang – ob man will oder nicht.

Schlau ist, wer vom Lernen lernt! … und das positive am Fehler begreift …

Lernen

Ich lerne gerne.

Nicht gerne das, was von mir verlangt wird, viel lieber das, wohin es mich zieht.

Es mag Leute geben, denen es geht wie mir, es mag aber auch Leute geben, die das Lernen verabscheuen. Trotzdem ist uns allen gemein, dass wir nicht umhin kommen, immer wieder lernen zu müssen.

Lernen

Lernen bedeute für mich – in dieser Reihenfolge:

Phase 1 – Informationszugewinn
Neue Informationen – darunter fallen auch Sinneseindrücke – wahrnehmen
Phase 2 – Erkenntniszugewinn
Die neu erworbenen Informationen durchdringen, ihre Relevanz ermitteln; also prüfen, ob die neuen Erkenntnisse meinem (Alltags-) Leben Verbesserungen oder Vorteile bringen
Phase 3 – Konsequenz
Eine Anwendung für die gewonnene Erkenntnis finden, also mein Verhalten anpassen
Phase 4 – Training
Die ermittelten Konsequenzen im alltäglichen Leben einüben
Phase 5 – Analyse
Während der Trainingsphasen ständig beobachten und auswerten, ob das zu trainierende eingehalten wird, aber auch, ob es eine wirkliche Verbesserung bringt
Phase 6 – Verinnerlichung
Danach streben, die ermittelten und eingeübten Konsequenzen unbewusst umzusetzen, sie zur Gewohnheit werden lassen
Phase 7 – Aufmerksamkeit
Trotz erfolgter Verinnerlichung weiterhin nach Informationszugewinn trachten

Fehler und der Umgang mit ihnen

Ein unabdingbarer Bestandteil des Lernens ist es, Fehler zu machen – nur wenn ich einen Fehler mache und ihn als solchen erkenne, kann Lernen stattfinden.

Aber obwohl Fehlen (im Sinne von “Fehler machen”) und Lernen untrennlich miteinander verbunden sind, beobachte ich gesellschaftlich immer mehr die Tendenz, die Existenz von Fehlern als Makel, Unzulänglichkeit, als Zeichen von Schwäche oder die Abwesenheit von Kompetenz zu betrachten; die Bereitschaft, Fehler – anderen gegenüber, aber auch sich selbst gegenüber – einzugestehen, scheint immer mehr zu verschwinden.

Aber geht damit nicht auch die Fähigkeit zu lernen an sich verloren?

Einen Fehler einzugestehen ist nicht leicht, ruft es doch Emotionen wie Scham, Peinlichkeit, sich bloßgestellt Fühlen, Konfrontation mit der eigenen Unzulänglichkeit, Angst vor Versagen und andere hervor. Aber sind nicht genau diese negativen Emotionen der Motor, die Motivation, es das nächste Mal besser zu machen - und, ist nicht das genau der Zweck des Lernens, etwas besser zu machen?

Sinnvoll ist es also, Fehler als etwas positives zu betrachten, das mich in die Lage versetzt, im Lernen fortzuschreiten.

Positive Ausrichtung erlangen

Ein Weg, beim Lernen eine positive Ausrichtung zu erlangen ist, – trotz ihrer Wichtigkeit – Fehler nicht zum Lerninhalt zu machen. Damit meine ich, das zu erlernende Verhalten/Verständnis nicht auf die Vermeidung oder das Beseitigen von Fehlern auszurichten, sondern, das Gute, Neue, Positive dazu zu lernen.

Die Sache mit dem Fokus

Ich bin der Meinung, mein Weg führt micht genau dahin, wohin ich meinen Fokus ausrichte. Wenn ich ihn vorwiegend auf meine Fehler ausrichte, komme ich in einen Zustand der Fehlervermeidung, des ständigen darauf Achtens, dies und jenes zu vermeiden, nicht immer und immer in eine Falle zu treten, einen Zustand des “Es-recht-machen-müssens”.

Wenn ich mich hingegen darauf fokussiere, eine neue, nützliche Fähigkeit zu erwerben, erweitere ich dadurch meinen Horizont, gewinne neue Freiheit, wachse; die Fehler, die ich mache (und mir abgewöhnen möchte) verlieren damit nach und nach an Bedeutung.

Ich bin der Meinung, ein Mensch hat nur eine beschränkte Kapazität für Dinge, mit denen er sich befasst – nennen wir es die Prioritätenliste; ich kann selber steuern, womit ich diese Fülle: Mit Negativem (Fokus auf Fehlervermeidung) oder Positivem (interessante, neue Dinge erforschen und sich aneignen).

Zurück zum Fehler

… aber wenn Fehler doch so wichtig beim Lernen sind?

Sich auf neues, positives fokussieren bedeutet nicht, Fehler zu ignorieren oder zu vernachlässigen; man sollte immer auf der Suche nach ihnen bleiben. Aber statt zu versuchen, einen erkannten Fehler zu vermeiden, halte ich es für fruchtbarer, sich eine – neue – Verhaltensweise oder Haltung anzueignen, in der diesem Fehler kein Raum mehr gelassen wird.

Mein persönliches Fazit

Auch wenn es schwer fällt, sollte man Fehler nicht scheuen, sondern sie als Chance begreifen; um beim Lernen voranzuschreiten sollte man sich auf das positive, neu zu erlernende fokussieren, das man so gestaltet, dass die erkannten Fehler keinen Raum mehr darin einnehmen können.

Motivierend ist es, sich mit positivem zu befassen.